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2008Symphony for VampiresSoundtrack / CD

Credits:

1. Array Of Fadin´Flowers
2. Knock Knock
3. Alucard
4. Mental Undead
5. Waving Goodbye, Waving Waving
6. Demeter-morph
7. Sleep Well, Elisabeth
8. Celebrating Fears Part.4
9. Scholomance Trance
10. Vlad, Anton, Ruediger
11. Yersenia Sea
12. Ligeias Lake
13. Lucy And The Shy Diabolos
14. Lilith´s Cradlesong
15. The End Of The End Of Everything

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Mastered by:
Bjorn Sjollruud

Photos by:
Thorsten Quaeschning, Andrea Logar, Don Wuttke, Michael Setzpfand

Artwork by:
Thorsten Quaeschning, Michael Potrafke

Produced by:
Thorsten Q Quaeschning

Music composed by
4,7,8,14: Thorsten Q Quaeschning
1,2,9: Sascha Beator / Thorsten Q Quaeschning
3,6,12: Sascha Beator
5,11: Spiller
10,13: Wuttke
15: Thorsten Q Quaeschning / Stoppel

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Review:

PICTURE PALACE MUSIC ist in erster Linie Thorsten Quaeschning, seit einigen Jahren Teil von Edgar Froeses TANGERINE DREAM-Ensemble. Man ist immer versucht ein „Ex-„ vor den Status zu setzen, so oft Froese die Belegschaft wechselt. Aber Quaeschning hält sich wacker. Und das zu Recht wie die „Symphony For Vampires“, Untertitel: „Music inspired by Friedrich Wilhelm Murnaus “Nosferatu – eine Symphonie des Grauens”, belegt. Wobei seine Mitstreiter, was Kompositionsanteile und musikalische Ausführung angeht, sehr präsent und gut aufgestellt sind.
Elektronische Musik, abwechslungsreiche, variabel instrumentierte Skizzen zwischen knapp drei und achteinhalb Minuten. Vergleiche fallen viele ein: Obwohl bei Manikin Records erschienen, nicht ganz so hervorstechend, Musiker der Berliner Schule wie KLAUS SCHULZE oder Label-Inhaber MARIO SCHÖNWÄLDER und seine Kollegen DETLEF KELLER und BAS BROEKHUIS (am ehesten noch – und vorzüglich – im Opener „Array of fadin‘ flowers“). Näher liegen SCHILLER, das ALAN PARSONS PROJECT zu seinen besten Zeiten und natürlich TANGERINE DREAM. Aber auch ein Hauch zubeißenden Rocks spielt mit hinein, besonders was den Gitarreneinsatz betrifft, und im Schlusstrack „The end of the end of everything“ beschwört Sänger Stoppel den melancholischen Bitternis-Pop der PET SHOP BOYS.
Quaeschning lässt dabei die Alben TANGERINE DREAMs, die der kurzen Form huldigten, blass aussehen. Denn seine stimmungsvolle Aufarbeitung des Nosferatu/Dracula-Themas vermeidet Ausflüge in den Muzak, wie in allzu locker leicht beschwingte poppige Fröhlichkeit. Stattdessen treibende Rhythmen, nachdenkliche Erzählungen und so melodische wie kantige Synthesizerflächen, gerne mit scharfen Gitarren-Zäsuren pointiert und gebrochen.
„Knock Knock“ wäre beispielweise eine Zierde von vielen Soundtracks und würde sich auch als Titelmelodie einer erfolgreichen TV-Serie gut machen. Allerdings eher einer aus dem Krimi-Bereich als dem Horrorgenre. Wobei wir beim kleinen Manko der „Symphony For Vampires“ sind: Für die Untermalung der liebes- und todessehnsüchtigen Schwarzweiß-Saga könnten die Stücke in ihrer Gesamtheit etwas düsterer und unheimlicher sein.
Marginalien. Und da wir das Album unabhängig vom Film hören, können wir uns jederzeit seinen Meriten widmen. Derer es viele gibt.
FAZIT: Mit der „Symphony For Vampires“ zeigen PICTURE PALACE MUSIC das elektronische Musik nicht unbedingt getragen und ausschweifend eingespielt werden muss, um atmosphärisch und melodisch stimmig zu sein. Keine Fahrstuhletüden, kein Synthie-Pop, kein saumseliger New-Age-Schmonzes. Eine ausgezeichnet klingende Sammlung relativ kurzer Songs, die keine Scheu vor scharfen Tönen und akzentuierten Rhythmen haben, aber immer traumwandlerisch und von zurückhaltender Traurigkeit bleiben. Eine musikalische Kutschfahrt bei wolkenverhangenem Himmel Richtung Transsylvanien. Aber vor Anbruch der mörderischen Nacht. [Album bei Amazon kaufen]

(Jochen König)
PicturePalace music – Symphony For Vampires
Manikin Records (2008)
(15 Stücke, 66:45 Minuten Spielzeit)
PicturePalace music ist das Elektronikprojekt von Thorsten Quaeschning, der seit 2005 Mitglied der Elektroniklegende Tangerine Dream ist. Bei seinem Solo-Projekt widmet sich Thorsten der Vertonung von Stummfilmklassikern. War seine erste CD „Sonambulistic Tunes“ dem Film „Das Kabinet des Dr. Caligari“ gewidmet, so dreht sich bei „Symphony For Vampires“ alles um den Friedrich Wilhelm Murnau-Klassiker „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“. Murnau hat in seinem Horrorstreifen aus dem Jahr 1922 recht frei die berühmte „Dracula“-Geschichte von Bram Stoker verfilmt.

Waren auf „Sonambulistic Tunes“ neben Thorsten lediglich zwei Musiker beteiligt (Susanna Maria Selin – Saxophon und Thorsten Spiller – Gitarre), so wirkt die neue CD schon fast wie ein Bandprojekt, denn dieses Mal hat Thorsten gleich neun weitere Musiker mit im Studio gehabt. Und noch ein weiterer Unterschied wird beim Studieren des Digipacks deutlich. Während Thorsten auf seiner ersten CD alle Stücke selber komponiert hat, stammen nur vier der 15 Stücke allein aus seiner Feder. Vier weitere entstanden in Gemeinschaftsarbeit mit seinen Kollegen, der Rest ist gar komplett auf deren Konto zu verbuchen. Dementsprechend ist das Album an einigen Stellen auch nicht komplett der traditionellen Elektronik verbunden, vielmehr weist es auch rockige Stellen auf, wie zum Beispiel auch beim abschließenden „The End Of The End Of Everything“, bei dem auch gesungen wird. Diesen letzten Song kann ich mir gut im Abspann eines Filmes vorstellen (zum Beispiel bei James Bond).
Sehr gut gefallen mir die Stücke, an denen Thorsten beteiligt ist. Die sind mehr elektronisch und in ihnen weht auch ein Hauch von Tangerine Dream. Auch die Stücke, für die Sascha Beator verantwortlich ist, gehen in diese Richtung. Das erste Mal kommen bei „Waving Goodbye, Waving Waving“ etwas andere Töne durch. Dieses von Thorsten Spiller komponierte Stück klingt durch den Einsatz der Akustikgitarre sehr klassisch. Durch den Einsatz von leichten Synthieflächen kommt eine Art mystischer Windzug in den Track. „Celebreating Fears Part 4“ ist eine Klangmalerei, die eine unheimliche Stimmung erzeugt. Hier setzt Thorsten mal nicht auf Melodie.
„Vlad, Anton, Rüdiger“, das aus der Feder von Don Wuttke stammt, weist neben den typischen Electronics auch Gitarre und Schlagzeug auf. Hier wird es dann ein wenig rockiger, was der Produktion aber gut zu Gesicht steht. Auch bei „Yersenia Sea“ steht – vor allem im zweiten Teil – die E-Gitarre im Vordergrund. Man hat das Gefühl in einem Hafen oder auf einem großen Segelschiff zu sein, da unter anderem in regelmäßigen Abständen die Schiffsglocke läutet.
Das einzige Stück das auf der CD etwas aus dem Rahmen fällt, ist der Titel „Lucy And The Shy Diabolos“, der durch einen harten Beat und die etwas schräge Gitarre etwas deplatziert wirkt. Wahrscheinlich funktioniert das Stück aber bei den entsprechenden Bildern des Filmes besser. Danach folgt das Pianostück „Lilith’s Cradlesong“, das sehr klassisch wirkt und bei dem Thorsten seine ganze Fingerfertigkeit beweisen kann. Allerdings ist das Stück über die Länge von mehr als acht Minuten doch etwas ermüdend. Das abschließende „The End Of The End Of Everything“ hinterlässt dann durch seine eingehende Melodie, der Instrumentierung und dem Gesang einen recht rockigen Eindruck. Der Song gefällt mir wirklich gut.
„Symphony For Vampires“ ist ein sehr kompaktes Album, da die Stücke alle nahtlos ineinander übergehen und die CD bis auf einen Titel sehr stimmig ist. Insgesamt hinterlässt das Album einen guten Eindruck, aus diesem Grund kann die CD auch allen Elektronikfreunden empfohlen werden. Auf jeden Fall lohnt sich ein Probehören.
Stephan Schelle, Mai 2008

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